Pamela Luckau: lesen

Neulich in der Familie ...

Me, myself and I

Wer das ultimative Selbstentwicklungsprojekt mit lebenslanger Verantwortung sucht, für den habe ich eine Idee: Wie wär´s mit einer Familie bzw. haben Sie sich ihrer Familie schon einmal unter dieser Perspektive genähert?

Schauen wir zunächst mal auf den Kontext, von dem ich behaupte, er gestaltet sich innerhalb einer Familie anders als etwa im Lebensbereich Arbeit & Leistung: In der Interaktion mit Kindern braucht es eine unmittelbare Reaktion von Ihnen, Sie reagieren von einer Sekunde zur nächsten – oftmals rein intuitiv, zum Beispiel bei der Gefahrenabwehr, wenn das Kind sich der vielzitierten Herdplatte nähert. Es ist schlicht unmöglich, dass Sie sich die Situation zunächst von außen betrachten um dann bewusst entscheiden zu können, welches Verhalten jetzt wohl am angemessensten wäre. Stellt sich also die Frage: Was leitet uns in diesen Momenten? Welchen Vorstellungen sind wir erlegen und woher kommen diese eigentlich? Ich sollte vielleicht vorausschicken, dass ich davon überzeugt bin, dass das Leben mit Kind(ern) leicht, schön und freudvoll sein kann und ich gleichzeitig meine Ziele in den anderen Lebensbereichen erreichen kann.

Schritt 1: Beobachten Sie Ihre Gedanken!

Morgens beim Zähneputzen, im Supermarkt an der Kasse oder nachts, wenn die Kinder uns aufwecken: Was denken Sie denn dann so? Sind Sie ärgerlich, sauer dass der Partner nicht reagiert oder schauen Sie sich zaghaft um, ob sie schon von anderen Leuten beobachtet werden? Ich unterstelle, dass derlei Gedanken eher Stress als Freude in Ihnen auslösen. Das geht aber auch anders: Wie wäre ein entlastender Gedanke, den Sie sich vielleicht auf einen Zettel schreiben, der an der Tür hängt oder im Portemonnaie liegt: „Ich habe diesen 24-Stunden-Job, aber nur 18 Jahre!“ Oder:“ Ach das hat die Standesbeamtin mit den Tiefen gemeint!“ Es geht mir hier nicht um die Wortwahl oder den Inhalt sondern um die Idee, im eigenen Einflussbereich zu verbleiben und gut gelaunt, statt sich als Opfer der Umstände zu erleben.

Schritt 2: Wie hätten Sie es denn gerne?

Wann haben Sie zuletzt an Ihren Zieleübersichten gearbeitet? Ist sichergestellt, dass Ihr Ziele-Tableau den familiären Bereich mit berücksichtigt oder planen Sie immer noch so, als müssten die beruflichen Ziele genauso schnell realisiert werden wie bei Menschen ohne Familie? Ätsch! Das wird nicht funktionieren, denn Sie haben ja eine! Der Trick: Clustern Sie Ihre Ziele in noch kleinere Zwischenziele und puffern Sie bei der zeitlichen Planung mindestens 50 Prozent der Zeit, die sich eigentlich glauben zu benötigen. Mit dieser Perspektive sind Sie wieder voller Lust und Freude auf die anstehenden Ziele und wissen im Alltag, worauf Sie ausgerichtet sind. Und das auch in Momenten, wo es daheim oder mit der Familie gerade komplex ist.

Sie glauben das alles nicht? Sie denken heimlich oder vielleicht sogar bewusst, Stress, Streit, Hektik oder Schlafmangel, das gehöre nun mal dazu? Sie können sich selbst auf die Schliche komme, in dem Sie einmal beobachten, welche Gedanken Ihren Gefühlen vorausgehen und indem Sie sich tapfer mit den eigenen Zielen befassen und Anpassungen da vornehmen, wo Sie bemerken, dass der Lebensbereich Familie einfach nicht mitgedacht ist. Was es zu gewinnen gibt: Gute Gefühle und beste Laune!

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